Warum ist das wichtig?

  • Stärkeres Rankingsignal:
    Relevante Links übertragen themenspezifische Autorität (Topical Authority). Oft sind sie wirkungsvoller als allgemein starke, aber themenfremde Backlinks.
  • Weniger Risiko:
    Unpassende oder eindeutig „künstliche“ SEO-Links werden von Suchmaschinen eher ignoriert – im schlimmsten Fall schwächen sie dein gesamtes Linkprofil.
  • Mehr qualifizierter Traffic:
    Wenn der Link auf einer thematisch passenden Seite steht, kommen Besucher mit echtem Interesse – und höherer Wahrscheinlichkeit zu konvertieren.

Die 5 Ebenen der Relevanz (vom Groben ins Detail):

  1. Domain-Thema:
    Passt die gesamte verlinkende Website thematisch zu deinem Angebot?
    Beispiel: Outdoor-Magazin verlinkt auf einen Shop für Kletterschuhe → Passt ✔︎
  2. Seiten-/URL-Ebene:
    Ist der konkrete Artikel oder die Unterseite, von der der Link ausgeht, inhaltlich nah an deinem Thema?
  3. Kontext-Ebene:
    Befindet sich der Link im Fließtext und ist er von relevanten Begriffen, Entitäten oder thematisch passenden Abschnitten umgeben? Auch Titel, Überschriften und andere ausgehende Links zählen hier.
  4. Anchor-Text-Ebene:
    Wird im Linktext (Anker) der verlinkte Inhalt treffend und natürlich beschrieben?
    Tipp: Markenname, URL oder semantische Varianten sind unauffälliger und sicherer als exakte Keyword-Matches.
  5. Suchintention, Sprache & Geografie:
    Entspricht die Quelle deiner Zielgruppe in Bezug auf Suchintention, Sprache und ggf. Region?

Merke:
Je näher ein Link inhaltlich und hinsichtlich der Nutzerintention an deiner Seite ist, desto relevanter ist er.
Domain-Fit ist gut – Seiten- und Kontext-Fit ist besser – Intent-Fit ist am wichtigsten.

Wie Suchmaschinen Relevanz erkennen:

  • Semantische Nähe & Entitäten:
    Themen- und Begriffsüberschneidungen zwischen verlinkender und verlinkter Seite (z. B. Marken, Orte, Fachbegriffe).
  • Co-Occurrence & Co-Citation:
    Du wirst in thematischer Nähe zu anderen relevanten Quellen genannt oder verlinkt.
  • Link-Position & -Typ:
    Links im Haupttext (redaktionell eingebettet) sind stärker als solche im Footer oder in der Sidebar. Automatisierte Links gelten als schwächer.
  • Link-Attribute:
    Ein „follow“-Link überträgt Ranking-Signale direkt. Auch „nofollow“, „ugc“ oder „sponsored“ können Hinweise auf Relevanz liefern – vor allem, wenn sie von vertrauenswürdigen Quellen stammen (z. B. große Medien).

Praxis-Check: Relevanz eines Backlinks schnell bewerten

Nutze diese Checkliste, um Links systematisch zu bewerten. Vergib je Kriterium 0–2 Punkte (0 = nein, 1 = teilweise, 2 = klar). Ab ca. 7 von 10 Punkten ist der Link meist lohnenswert.

Schnellbewertung – Checkliste:

  • Ist die Domain thematisch relevant?
  • Behandelt die verlinkende Unterseite genau dein Thema oder Unterthema?
  • Steht der Link eingebettet im passenden Kontext (Abschnitt/Satz) und passt er inhaltlich?
  • Ist der Ankertext natürlich und treffend (z. B. Brand, URL oder Teilmatch)?
  • Überschneidet sich die Zielgruppe deutlich mit deiner?
  • Sprache und Region der Seite stimmen mit deinem Zielmarkt überein?
  • Handelt es sich um qualitativ hochwertigen, redaktionellen Inhalt (kein Thin Content, keine bloße Linkliste)?
  • Ist der Link einzeln platziert (nicht Sitewide, kein Partner-Karussell)?
  • Ist die Seite indexiert und bekommt sie selbst organischen Traffic?
  • Sind die anderen ausgehenden Links auf der Seite ebenfalls thematisch sauber?

Beispiele aus der Praxis (vereinfacht)

Shop für Kletterschuhe:

  • Sehr relevant:
    Ein Testbericht „Beste Kletterschuhe 2025“ in einem renommierten Kletterblog mit Link im Fließtext auf deine Vergleichsseite.
  • Mittel:
    Allgemeiner Outdoor-Ratgeber „Ausrüstung für Einsteiger“, der dich kurz erwähnt.
  • Schwach/irrelevant:
    Tech-Magazin listet deinen Shop zufällig in einem Beitrag über Start-ups, ohne thematischen Bezug.
  • Risikoreich:
    Backlink von einem Crypto- oder Casino-Blog im Rahmen eines Gastbeitrags mit Money-Anchor wie „Kletterschuhe kaufen“.

Beispiele für gute Ankertexte

  • Brand/URL: „Bergfit.de“, „bergfit.de/kletterschuhe“ → natürlich, risikoarm
  • Teilmatch/Deskriptiv: „Leitfaden Kletterschuhe anprobieren“
  • Exakt-Match (sparsam): „Kletterschuhe kaufen“ → nur nutzen, wenn es organisch passt
  • Vermeiden: Keyword-Links wie „Günstige Kletterschuhe kaufen“ aus themenfremden Quellen

Kanzlei für Mietrecht (lokal):

  • Sehr relevant:
    Ein Artikel in der Regionalzeitung über aktuelle Urteile zu Nebenkosten zitiert deine Kanzlei-Webseite als Quelle.
  • Zusätzliche Relevanz:
    Erwähnungen auf Seiten von Fachverbänden, IHK, Mietervereinen oder Hochschulinstituten aus der Region.
  • Weniger relevant:
    Einträge in generischen Branchenverzeichnissen ohne redaktionellen Kontext.

Wo findest du relevante Linkquellen?

  • Fachmedien & Nischenblogs deines Themengebiets (Interviews, Fachartikel, Gastbeiträge mit echtem Mehrwert)
  • Eigene Studien, Statistiken oder Rankings, die gern zitiert werden
  • Communities, Verbände, Vereine, Hochschulprojekte oder Nonprofits mit Themenbezug
  • Ressourcen- oder Partnerseiten, Tool-Integrationen, Lieferantenlisten
  • Digital PR mit thematischem Bezug – z. B. Geschichten, die deine Expertise unterstreichen (nicht wahllos pitchen)

Typische Fehler vermeiden

  • Massen-Gastbeiträge nur wegen „Follow“-Links – unnatürliches Signal
  • Zu viele exakt gleiche Keyword-Anker → wirkt manipulativ
  • Footer-/Sitewide-Links von irrelevanten Seiten
  • Sprach- oder Geografie-Mismatch ohne nachvollziehbaren Bezug